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Die Seeadler von Artur Tiller
- Blaubaer-712
- Sep 28th 2021
Moin, Moin liebe Modellbauer
Ich möchte diesen Baubericht nutzen um meinen Seeadler von Artur Tiller vorzustellen.
Axel Du hast viel über die Seeadler geschrieben. Und deine Einschätzungen über
das Boot und Herren Tiller stimme ich dir zu.
Es hat wunderschöne Formlinien. Eine Augenweide den Seeadler anzusehen.
Und Herr Tiller hat uns Modellbauer auf die Stufen der Großbootbauer die in den
Werften zu hause sind, gehoben. Der Bauplan beinhaltet Angaben die eigentlich nur für
manntragende Boote gebraucht werden. Aber trotzdem für uns Bereitgestellt hat.
Auch die Fachwörter stimmen mit den Großbooten überein.
Sicherlich ist Herr Tiller gewohnt gewesen für Großboote die Baupläne zu entwickeln.
Er hätte sich aber trotzdem nicht für Modellboote so viel Mühe machen müßen.
Ich fühle mich sehr geachtet und geehrt…….
So nach und nach möchte ich Euch die Entwickelung meiner Seeadler zeigen.
Es folgen in unregelmäßigen Abständen weitere Berichte. Von der Nachkonstruktion
bis zum Bau des Bootes.
Ich habe vor das Boot mit dem 3D-Drucker zu bauen. Auf diesem Gebiet habe ich einige
Erfahrungen gesammelt. Ungefähr 90 RC-Segelboote sind so bei mir entstanden.
Die 3D-Micro (eine Nachkonstruktion der Micro Magic), verschiedene RG65
und einige IOM/F5-E-Boote habe ich so gebaut.
Für die Konstruktion der RC-Segelboote nutze ich im Grunde zwei CAD-Programme.
Blender und DelftShip. Der benötigte Datenaustausch zwischen diesen Programmen
funktioniert Reibungslos.
In Blender konstruiere und baue ich die Boote nach. Und in DelftShip prüfe ich die
Hydrostatik. Für den Ausbau und die Aufbereitung der Daten, die für den 3D-Druck gebraucht
werden, nutze ich dann wieder Blender.
Ich habe früher viel mit FreeShip/DelftShip gearbeitet. Und ich finde das ist nach wie vor
ein sehr gutes Programm. Blender hat aber den Vorteil das ich mit seinen Bearbeitungs-
werkzeugen einfacher den Rumpf modellieren und bearbeiten kann. Darum hat sich bei mir
die „Zweier Variante“ durchgesetzt.
Die Seeadler ist nun soweit von mir fertig konstruiert worden. Die Rumpfhaut ist CAD aufbereitet.
Der nächste Bericht wird den Weg bis hier hin beschreiben und zeigen.
PS: Ein paar Bilder habe ich für Euch schon.
Das ist das Tietelbild des Baubogens.
Tietelbild Seeadler.gif
Seeadler Blender mit Kiel.gif
Seeadler Blender mit Kiel1.gif
Seeadler mit Kiel.gif
- Sep 29th 2021
- Official Post
Auf den Baubericht bin ich gespannt ... freue mich drauf
- Sep 30th 2021
Da setze ich mich auch mal in die erste Reihe. Die Tiller-Pläne mag ich auch ganz gerne.
- Oct 6th 2021
Kuddel hat mir gestattet, diesen Thread mitzunutzen, weil wir zum Thema Seeadler vieles gemeinsam gemacht haben, auch wenn wir in Endeffekt sicher unterschiedliche Wege gehen werden. Aber irgendwie gehört es zusammen ...
Wie kam ich überhaupt zur Seeadler. Vor vielen Jahren bekam ich mal eine Seeadler zum Teilrestaurieren , und war seitdem infiziert. Nur war mir das Teil viel zu groß und Zeit hatte ich auch nicht.
Vor einigen Monaten entdeckte ich dann eine gescannte Version des Plans im Internet und einge Bücher von Tiller hatten auch den Weg in meine Bibliothek gefunden. In vielen Diskussionen mit Kuddel fanden wir einen Weg, die Spanten so nachzukonstruieren, dass ein wirklich strakender Rumpf dabei heraus kam.
pasted-from-clipboard.png
Allerdings, im Gegensatz zu Kuddel, der den Originalkiel verwenden will, schenkte ich mir den S-Schlag in den Spanten und zeichnete den Rumpf im UW-Schiff etwas moderner für einen Flossenkiel und ein Spatenruder.
Dabei war es alles andere als einfach, die Druckpunkte und die Lage der Schwerpunkte nach Tillers Vorbild zu erreichen. Letztendlich habe ich es aber mit geringen Abweichungen geschafft und konnte dabei auch die konstruktiven Vorgaben nach Claudio Diolaiti einhalten. Danach soll die Fläche der Anhänge >6% der Segelfläche sein, das Ruder mindestens 30% der Kielfläche haben und der Bleischwerpunkt im Verdrängungsschwerpunnkt sitzen. Letzteres war am schwierigsten hinzubekommen ...
Soweit mein Stand. Ich will bei Gelegenheit einen Rumpf drucken, aber nicht in Originalgröße. Ich denke, ich werde so etwa 2/3 anstreben. Das Modell hat dann die halbe Verdrängung (ca. 3,5 kg) und ist mit einem guten Meter Länge ausgesprochen
handlich. Ich bin selbst schon gespannt, was dabei rauskommen wird.
- Oct 7th 2021
Das ist schon sehr interessant, wenn ich auch der Meinung bin, dass der Seeadler einen Holzrumpf braucht.
Bin auch gespannt, was daraus wird.
Viel Erfolg.
Diesmal ist uns, Achim und mir, die Nachkonstruktion der Seeadler nicht leicht gefallen.
Wir haben einfach den „Spant-Rhythmus“ nicht gefunden.
Wie hat Herr Tiller das Boot konstruiert?
Es ist zu sehen. Der Bauplan der Seeadler ist vorhanden. Und ist für das CAD nicht ausreichend
genau. Der Bauplan ist durch viele Hände gegangen. Und hat auch sein Alter. Jede neue Kopie
bringt auch immer Ungenauigkeiten mit sich. Darum sollte man diesen nicht einfach „Abmalen“.
Spantplan.gif
Eine bessere Vorgehensweise die Seeadler im CAD darzustellen ist die Überlegung wie Herr Tiller
das Boot geplant und konstruiert hat. Diesen Ansatz zu finden ist uns extrem schwer gefallen.
Wir haben Tagelang gegrübelt wie das geht. Trotz unserer Erfahrung mit der Neukonstruktion und
Nachkonstruktion von Booten/Yachten wollte das uns nicht gelingen. Der S-Spant ist für uns
eine neue Konstruktionserfahrung.
Spant_Rhythmus.gif
Es will nicht klappen.......
Die Lösung das Boot in mehreren Schritten zu konstruieren brachte uns endlich den ersehnten
Erfolg. Wir sind der Seeadler sehr nahe gekommen. Es ist ein ordentlich strakener Rumpf
entstanden. Den der Seeadler ähnlich sieht. Wir haben ca. eine 99,9% Übereinstimmung geschafft.
Und so sind wir vorgegangen.
Seeadler7.gif
Wir beginnen immer mit den markanten Linien des Rumpfes. Kielsprung, Decksprung und die
Kimmlinie von der Seite und von oben betrachtet.
Die Werkzeuge Bezier-Kurve und Co im CAD sind dafür ausgezeichnet geeignet. Das Nachbilden
dieser oben genanten Linien funktioniert damit. Hier benutzen wir den Bauplan der Seeadler als
Vorlage. Der Bauplan ist als Referenzbild in das CAD-Programm eingefügt. Dient somit
als Grundlage für die Nachkonstruktion.
Mit den Kurven-Werkzeugen ist nun die Linienführung aus der Vorlage möglichst genau nachzubilden. zB. Wo liegt beim Kielsprung am Spiegel der Z-Höhen-Anfangspunkt? Oder
an welcher Stelle ist der tiefste Punkt des Kielsprunges? An welcher Stelle im Bugbereich endet der
Kielsprung und geht in den Steven über?
zB. hat Herr Tiller für den tiefsten Punkt des Kielsprunges den Hauptspant markiert. Somit ist die
Ausrichtung der Kurve gut möglich. Die angesprochenen Punkte sind gut zuzuordnen.
Natürlich muß an diesen Stellen geschätzt werden. Das liegt an der schon oben erwähnten
Ungenauigkeit der Pläne. Unsere Erfahrung in der Konstruktion von Booten hilft dabei
die Schätzung möglichst genau zu halten. In dieser Art und Weise sind wir auch mit dem
Decksprung vorgegangen. Und so sind schon zwei der wichtigen Hauptlinien entstanden.
Seeadler Linien.gif
Nun geht es um die Ermittlung der Spantformen. Jetzt kam unsere Konstruktion ins Stocken.
Die S-Spanten ließen sich nicht mit unserer bekannten Arbeitsweise nachbilden. Und auch
die Übergänge zu den Spanten am Bug und Heck wollten nicht gelingen.
Achim´s Idee den Rumpf ohne die S-Spantform zu konstruieren und den S-Kielansatz als zweiten
Schritt anzusetzen ist die richtige Lösung für unser Problem.
Nun „Flutscht“ es wieder. Wir haben als Basis einen Knickspanter konstruiert. Die benötigten
Bezugspunkte dafür sind die Kielsprung- und Decksprunglinien. Die weiterhin benötigte
Kimmlinie ist aus der Spiegelform, Hauptspantform und einen Spannt am Bug mit einer
Bezierkurve abgeleitet. Nun sind die Spantformen ermittelt. Der „Spant-Rhythmus“ ist gefunden.
So hat es Herr Tiller bestimmt mit der Originalen Seeadler gemacht.
Seeadler Blender ohne Kiel.gif
Sehr spannend den Rumpf so zu sehen.
Den Kielansatz und Übergang zum Rumpf modellieren ist für mich sehr einfach gelaufen.
Jetzt folgt die spannende Frage. Ist die Seeadler genau genug? Eine Überprüfung in DelftShip
ist dafür nötig.
Also Export aus dem CAD mit der OBJ-Datei. In einen Mech-Converter geladen und daraus eine VRML1-Datei
gemacht und die in DelftShip importiert. Nun müßen einige Anpassungen erfolgen. Skalierung, Rotation,
Achsen ausrichten usw. Nun kann die Seeadler betrachtet werden. Alle Funktionen in DelftShip stehen zur Verfügung.
Und die spannende Frage. Wie ist die Hydrostatik der nachgebauten Seeadler? Eine gute Übereinstimmung bestätigt unsere
Nachkonstruktion.
Und es hat geklappt. Nur eine sehr kleine Abweichung von den Originalplänen. Und das gleich beim ersten Versuch.
Eine Änderung der Abweichung haben wir gleich in DelftShip mit dem Transformations-Werkzeug (Lackenby) vorgenommen.
Seeadler ohne Kiel.gif
Nun haben wir eine Grundlage für den weiteren Ausbau der Seeadler. Entweder entwickeln wir ein
Spantgerüst daraus und bauen das Boot in Holz weiter. Oder wie ich es vor habe einen
Druckbausatz damit ich das Boot drucken kann.
Seeadler4.gif
Bis hierhin haben wir ca. 5 Monate gebraucht. Natürlich haben wir nicht jeden Tag am Boot
„gebaut“. Trotzdem ist schon viel Arbeit in diesem Boot. Aber es hat einen "irren" Spaß gemacht.
Und ich freue mich das wir unser Problem lösen konnten.
Weitere Berichte folgen……..Kuddel
@U67, ja, Holzrumpf ist eine tolle Sache, aber gedruckt geht schneller und ist für einen Prototypen daher ideal. Wenn alles funzt, kann der Holzrumpf immer noch folgen.
@Kuddel, danke für die ausführliche Beschreibung, ich hätte das jetzt so schnell nicht zusammenbekommen.
- Oct 8th 2021
beim Thema Holz fiel mir heute was ein und ich bin tief in meine Schrottkiste gestiegen. Ich hatte mit dem Seeadler-Rumpf mal ein Holzfilament getestet. Das ging zwar gründlich in die Hose (das Filament fusselte zu stark, so dass es zu Blobs und in Folge zu Löchern kam), aber man erkennt ganz gut die Linien.
IMG_1196k.jpg
IMG_1199k.jpg
Die Seeadler ist hier in halber Größe (80cm) gedruckt - ohne S-Schlag, also vorbereitet für moderne Anhänge. In dieser Größe müsste sie knapp 900g verdrängen. In 2/3 Größe wäre sie dann etwas über einen Meter lang und dürfte etwa 3,5kg wiegen. Das ist eine schöne Größe ...
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RC Boot selber bauen: ferngesteuertes Modellboot im Bausatz
von Johannes | Letzte Aktualisierung 28. Dezember 2021 26. Dezember 2021
Startseite » RC Boote » RC Boot selber bauen: ferngesteuertes Modellboot im Bausatz
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Obwohl es auf dem Markt eine Vielzahl von fertigen RTR-Modellbooten gibt, träumen viele ambitionierte Modellbauer davon, ein RC Boot selber bauen zu können. Hier stellt sich zunächst die Frage, ob Du dabei auf einen Bausatz zurückgreifen und diesen mit individuellen Komponenten ausrüsten möchtest oder die grundlegenden Teile, wie Rumpf und Aufbau auch selber bauen möchtest. Mit einem selbstgebauten RC Boot , welches später natürlich schwimmfähig sein sollte, kannst Du Dich von anderen Modellbauern gut von der breiten Masse abheben. Es handelt sich schließlich um ein unverwechselbares Einzelstück. Nachfolgend möchte ich Dir einen kleinen Überblick darüber geben, worauf Du bei Deinem Modellbau Boot achten solltest.
Welche Komponenten werden benötigt?
Gleich vorweg kann ich Dir raten, eine Einkaufsliste anzufertigen , die Dir in etwa zeigt, mit welchen Anschaffungskosten Du rechnen musst. Möchtest Du wirklich von Grund auf ein RC Boot neu bauen, spielt in erster Linie der Zeitfaktor eine große Rolle. Profis bauen nicht selten bis zu einem Jahr an ihrem Traumboot und sind dann immer noch nicht fertig.
Der Bootsrumpf
Im Gegensatz zu einem RC Boot Bausatz benötigst Du zunächst eine Vorstellung, wie der eigentliche Bootsrumpf * aussehen soll. Dabei stellt sich auch gleich die Frage, zu welcher Gattung Dein neues Boot gehören soll . Möchtest Du ein Rennboot , eine Yacht , ein Segelschiff oder ein Funktionsboot bauen? Als Beispiel soll hier eine Motoryacht gelten, wobei Du die Aufbauschritte problemlos auch auf jedes andere Modell übertragen kannst. Der Bootsrumpf sollte eine ergonomische Form aufweisen. Dabei kannst Du entweder einen fertigen Rumpf aus einem anderen RC Boot Bausatz nehmen, einen separaten ABS-Rumpf aus dem Modellbaufachgeschäft kaufen oder diesen mit Materialien aus dem Baumarkt selbst herstellen .
- Maßstab 1:8 - Länge: 850 mm Breite: 300 mm
- Gewicht: GFK Rumpf ca. 2300 g
Bootsrumpf mit Negativform herstellen
Du benötigst zunächst eine sogenannte Negativform des späteren Bootsrumpfes . Diese kannst Du aus Styropor herstellen. Dabei kann ein Styroporschneider* Dir gute Dienste leisten. Achte darauf, dass sämtliche Rumpfflächen absolut eben und glatt sind. Danach musst Du dieses Negativ mit Trennwachs* bestreichen. Anschließend benötigst Du noch Epoxyd-Harz und eine Menge an Glasfasermatten . Diese gibt es in jedem gut sortierten Modellbaufachgeschäft. Für einen Rumpf bis 50 cm Länge werden wenigstens einen Liter Epoxyd-Harz* benötigt. Als Glasfasermatte* kann ich Dir eine Stärke von 160g/m² empfehlen. Dann musst Du nicht allzu viele Matten übereinanderlegen.
Das Harz muss genau abgewogen und zusammen mit dem Härter mit einem Spatel gut vermischt werden. Nun kannst Du die Glasfasermatten zuschneiden, mit Epoxyd-Harz durchtränken und auf die Negativform legen. Andererseits kannst Du auch größere Matten direkt auf die Negativform legen und mit einem Pinsel das Harz dort auftragen. Je mehr Matten Du auflegst, desto stabiler wird der spätere Rumpf . Anschließend den Rumpf gut durchtrocknen lassen und vorsichtig aus der Negativform lösen.
Die Negativform kannst Du übrigens auch später zerteilen und damit den Rumpf von innen verstärken . Ansonsten müsstest Du eine aufwändige Holz-Spanten-Konstruktion verwenden. Von außen kannst Du dem Rumpf noch eine passende Farbe verpassen . Die meisten verwenden hier ein reines Weiß.
Die Antriebskomponenten kaufen und einbauen
Damit Dein RC Boot auch fährt, benötigst Du…
- einen passenden Elektromotor *
- eine Motorhalterung *
- eine Schiffswelle * mit Stevenrohr
- eine mögliche Wellenkupplung *
- je nach Antriebsart einen oder zwei Schiffsschrauben *
- ein Servo * für die Ruderanlage
- ein Rudergestänge *
- ein Ruder *
- Seitenstabilisatoren
- einen elektronischen Fahrtenregler *
- einen Empfänger *
- ein Akkufach
- einen Fahrakku *
Stevenrohr & Schiffsschraube
Sorge in Deinem Rumpf zunächst für ein kleines Loch im Heck , durch welches Du das Stevenrohr schiebst. In dieses kommt später die Welle für die Schiffsschraube . Die Schiffsschraube selbst wird immer so aufgeschraubt, dass das Gewinde entgegen der Schraubendrehung zeigt. Dadurch kann sich die Schiffsschraube * später nicht von alleine losdrehen. Die Öffnung für das Stevenrohr musst Du später wieder mit etwas Epoxydharz* abdichten. Achte darauf, dass Du bei einem Boot mit nur einem Propeller das Stevenrohr und die Welle genau mittig am Heck anbringst. Dabei sollte die Schraube in einem bestimmten Winkel direkt unter der Wasseroberfläche montiert sein. Diese darf keinesfalls Luft ziehen oder zu tief unter dem Boot ins Wasser eintauchen, da ansonsten nicht der optimale Antrieb gewährleistet werden kann.
Erkundige Dich ggf. anhand vergleichbar großer Boote, in welchem Winkel die Schraubenwelle eingebaut werden muss und welchen Durchmesser die Schiffsschraube haben muss. Für eine hohe Geschwindigkeit muss es nicht immer die größte Schraube sein. Vergessen beim Einbau der Schiffswelle nicht, diese ausreichend einzufetten. Dies schützt vor Wasser und Korrosion .
Ruderanlage& Rudergestänge
Neben der Schiffsschraube musst Du noch das Ruder bzw. die Ruderanlage einbauen . Auch hierbei musst Du wieder ein kleines Loch in das Heck Deines Rumpfes bohren. Hier wird das Drehgelenk des Ruderblattes durchgeschoben. Das Loch musst Du wieder mit Epoxydharz abdichten. Das Ruder * muss sich leichtgängig in jede Richtung drehen lassen. Im Inneren befindet sich meist eine Schraubverbindung bzw. eine Öse, an der das Rudergestänge montiert wird. All diese Arbeiten sind zuerst vorzunehmen, da Du in diesem Bauzustand noch am besten an diese Komponenten herankommst.
Motorträger & Motor
Montiere nun den Motorträger mittig im Bootsrumpf und befestige dort den gewünschten Elektromotor . In heutiger Zeit solltest Du nur noch auf einen modernen Brushless-Motor * setzen. Erkundige Dich auch hier bei vergleichbaren RC-Booten, welche Motorleistung für die Bootsgröße ausreichend ist. Je nach Lage des Motors benötigst Du noch eine Wellenkupplung *, damit die Welle der Schiffschraube mit der Motorwelle richtig verbunden werden kann.
An einer Heckseite wird nun ein kleines Holzbrettchen eingeklebt, auf dem Du den Servo für die Ruderanlage befestigst. Das Rudergestänge * wird dann in das Horn des Servos * eingehängt. Achte darauf, dass mit der Servobewegung auch der gewünschte Rudereinschlag gewährleistet wird. Die oben erwähnten Seitenstabilisatoren werden in erster Linie für Rennboote benötigt. Aber auch in unserer Yacht können diese für eine optimale Wasserlage sorgen.
Fahrtregler & Empfänger & Servo
Nun musst Du noch den elektronischen Fahrtregler einbauen. Auch hierzu ist eine kleine Auflage im Rumpf erforderlich. Der Fahrtregler * muss schließlich noch mit dem Empfänger verbunden werden. Teilweise gibt es schon Kombibauteile, in denen beide Funktionen vereint sind. Fahrtregler benötigen meistens eine andere Spannung als der Empfänger *. Von daher sind diese mit einem Spannungswandler ausgestattet . Hier sprechen wir auch von einem sogenannten BEC-System.
Den Servo verbindest Du ebenfalls mit dem Empfänger. So sind der Motor mit dem Fahrtregler, der Fahrtregler mit dem Empfänger und der Servo ebenfalls mit dem Empfänger verbunden. Mittig im Boot solltest Du nun die Schale für die Aufnahme des Fahrakkus einkleben. In diesem kannst Du den Fahrakku * einlegen. In den meisten Fällen werden handelsübliche 7,2 Volt NiMH-Akkus verwendet. Der Akku wird dabei mit dem Empfänger verbunden.
Insoweit kann nun Dein RC Boot fahren und lenken. An den Empfänger kannst Du später noch eine kleine Antenne befestigen, die über das Oberdeck nach außen geführt wird. Mit einer entsprechenden Fernbedienung kannst Du jetzt langsame Fahrten in der Badewanne ausführen. Dabei solltest Du genau darauf achten, wie der Bootsrumpf im Wasser liegt. Ggfs. musst Du an einigen Stellen noch zusätzliche kleine Bleigewichte * hineinlegen.
Motor mit Wasserkühlung
Je nach Motor kann es hilfreich sein, eine Wasserkühlung einzubauen . Dabei wird ein dünnes Kupferrohr um den Motor gewickelt. Schließlich benötigst Du wiederum zwei kleine Löcher im Rumpf. Ein Loch wird direkt im vorderen Bereich des Kiels gebohrt, das andere an einer seitlichen Bordwand. Beim Loch im Kiel wird ein Einlassventil * eingeklebt und an der Bordwand ein entsprechendes Auslassventil *. Zwischen jedem Ventil und dem Kupferrohr am Motor stecke ich einen kleinen Plastikschlauch und stelle sicher, dass dieser nicht abrutschen kann.
Durch vorwärtsfahrt, wird das Wasser in den Bootsrumpf gedrückt und gelangt über das Einlassventil über den Schlauch in die Kühlspirale des Motors. Von dort über das andere Schlauchelement zum seitlich an der Bordwand sitzenden Auslassventil. Auf diese Weise erreichen ich eine optimale Motorkühlung .
Der Deckaufbau
Recht viel Arbeit macht die Gestaltung des Oberdecks mit einer Kajütendarstellung und einem Fahrerstand. Hier ist viel Fingerspitzengefühl erforderlich, um auch den richtigen Maßstab zu finden . für das Deck muss eine passgenaue Abdeckung gefunden werden. Besonders elegant sieht ein Deck aus Echtholz aus. Stattdessen kannst Du aber auch wieder aus Epoxydharz* ein solches gießen. Dafür wird wiederum eine Negativform benötigt. Wichtig ist, dass die Ränder nahtlos mit dem Rumpf verbunden werden. Hier kommt es auf eine sorgfältige Verklebung an. Bei herkömmlichen Bausätzen besitzt das Deck zusätzlich noch eine Umbördelung, so dass die Rumpfkante komplett abgedeckt wird.
Neben einer individuellen Gestaltung des Decksaufbaus solltest Du auf jeden Fall eine Öffnung zum Motorraum offenlassen . Schließlich müssen wir hier nicht nur regelmäßig den Fahrakku * auswechseln, sondern können hier auch bequem Wartungsarbeiten durchführen. Je größer die Öffnung ist, desto einfacher wird die spätere Wartung . Abgedeckt wird die Öffnung mit einem passgenauen Kajüten- oder Deckteil. Dieses kann zum Beispiel mit etwas Klettband * fixiert werden. Idealerweise klebst Du an den Rand dieser Öffnung kleine Leisten als Erhöhung. So kann nach dem Aufsetzen des Deckels während der Fahrt kein Wasser in den Motorraum dringen.
Falls alle grundlegenden Komponenten zur Zufriedenheit funktionieren, kannst Du auch an mögliche Funktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Schiffsbeleuchtung denken. Hier gibt es im Modellbau zahlreiche Beleuchtungselemente *, die mit einem entsprechenden Adapter ebenfalls den benötigten Strom vom Fahrakku beziehen können.
Welches Werkzeug benötige ich?
Als Werkzeug benötigst Du zum Anrühren des Epoxydharzes* einen kleinen Kunststoffspatel und einen Pinsel mit kurzen Borsten. Eine Telefonzange * und ein kleiner Kreuzschraubendreher können beim Verbinden der Elektronik-Komponenten recht hilfreich sein. Für die Löcher benötigst Du einen kleinen Handbohrer. Um mögliche Grate Deiner Formen entfernen * zu können, kannst Du noch einen kleinen Cutter verwenden. Ich wünsche viel Erfolg beim Bau Deines ersten RC Modellbootes.
Baupläne für RC Boote
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Footy RC Segelboot selber bauen
Während der Bau der RC-Crackerbox mangels Teile stockt, fange ich noch noch mit Bau vom Footy RC Segelboot an. Natürlich auch hier um in erster Linie zu schauen, in wie weit das tauglich ist um ein einfaches Segelboot mit den Kids zu bauen. In Zweiter Linie mit dem Ziel die zweite Footy mit den Kids zu bauen und so am Ende zwei identische und vergleichbare RC Segelboote zu haben. Der Kauf einer weiteren Micro Magic Classic ist mangels attraktiven Angebotes etwas in die Ferne gerückt.
Beim Recherchieren war ich irgendwann auf die Footy Klasse gestoßen. Auf den ersten Blick sicherlich nicht der Hingucker, doch dafür ohne großen Aufwand zu bauen und dank der Größe kein Platzfresser (ca. 30,5cm lang). Da die Footy Klasse sehr offen ist, gibt es Pläne und Boote in unterschiedlichen Ausführungen und Umsetzungen z.B. Kunststoff, 3D-Druck oder Balsaholz.
Hier ein Auszug aus der Klassenregel, was zeigt, wie Einfach und gering limitiert die Klasse an sich ist.
Ein segelfertiges (…) Boot muss unter Berücksichtigung der Regeln B.2, B.3, B.4 und B.5 in eine rechteckige Box mit den Innenmassen von 305mm Länge, 305mm Höhe und 153mm Breite passen. … B.2 Folgende Komponenten dürfen aus der Box herausragen: Segel, Mast (-en), Holme, stehendes Gut, Antenne, Windrichtungsanzeiger und zum Rigg gehörende Befestigungsteile B.3 Ein Bugspriet darf vorne aus der Box herausragen. B.4 Ruder und Hecksprit dürfen hinter aus der Box ragen B.5 Während der Vermessung muss der Teil des Ruders, der durch die hintere Öffnung ragt, nicht bewegt werden können. Quelle: footy-sailing.de/downloads/footy_klassenregeln.pdf
Da ich das Boot sehr einfach halten möchte ohne kompliziertes Rigg-Trimm-Schnick-Schnack, werde ich ein McRigg bauen anstelle von Pendelfock und Großsegeln. Optisch passt das eh besser zu diesen kleinen, gedrungen wirkenden Rümpfen.
Auch wenn im besten Fall am Ende zwei RC Footy Segelboote auf dem Tischstehen, werde ich in Rostock sicherlich keine Klasse vertreten o.ä.
Welche Materialien werden für den Bau des Footy benötigt?
Ich finde es ziemlich schwierig komplette Teileliste für den Bau im Internet zu finden. Somit versuche ich, die wohl erste vollständige Teileliste bereitzustellen auch um als Einsteiger einen Eindruck zu bekommen, wie viel das Boot beim Bau kosten wird. Meistens fängt man an und ist am Ende erschreckt, wie teuer es am Ende geworden ist. Modellbau ist halt nicht vergleichbar mit den günstig und industriell hergestellten Produkten aus Übersee.
Materialien für den Rumpf
- 2 Bretter Balsaholz 1x100x1000mm (1mm dickes Balsaholz!) ~6€
- 1 Brett Balsaholz 3x100x1000mm ~3€ (optional)
- wasserbeständiger Weißleim oder Expressleim
- Porenfüller / Schnellschliffgrund (für die Versiegelung des Holzes)
- Balsa Spachtel z.B. von Krick
- Autolack (Klarlack) aus der Sprühdose ~ ab 6€
Materialien für den RC-Ausbau
Folgenden Komponenten werden für den RC Ausbau benötigt
- Energiequelle (Batteriehalter für AA-Zellen 6-9 NiMH) ~4€
- RC Regler und Rc Empfänger (gibt es auch im Set), ab 40€
- 1x Servo für Segel und 1x Rudersteuerung ~15€
Alternativ könnte man die RC Komponenten noch bei üblichen Verdächtigen aus China bestellen. Da kosten die Teile dann noch weniger, wobei in dem Fall mehr Lieferzeit einzuplanen ist.
Los geht’s mit dem Footy Rumpf aus Balsaholz
Wie so oft beginnt der Bau eine Modellbootes mit den Ausdrucken der Baupläne, auf Din-A3. So auch hier. Baupläne könnt ihr euch bei sailfootyuk.com herunterladen. Den Footy den ich hier baue, basiert auf den Plänen der Ranger, da die einen etwas harmonischeren Rumpf hat als die anderen Footy’s. Das ist aber eine reine Geschmackssache.
Die ausgeschnittenen Teile vom Plan klebe ich als erstes mit Malerkrepp auf das dünne Balsaholz (1mm dick) um es im Anschluss mit dem Bastelmesser auszuschneiden. Das geht wirklich gut und könnte auch ein Kind gut meistern.
Ganz wichtig, anstatt ein aufwendiges Spantenmodell zu bauen und anschließend zu beplanken, reicht es hier aus das Balsaholz etwas zu biegen und die Teilen anschließend mit Malerkrepp zu fixieren!
So fange ich mit dem Bodenstück an, an dem ich die beiden Seitenplanken befestige. Sobald die beiden Teile sitzen, geht es weiter mit den großen Seitenteilen. Dank des Malerkrepps kann die Position zu jeder Zeit korrigiert werden.
Für den Bug und Rumpf habe ich die Teile aus 3mm Balsaholz gefertigt, weil ich es noch herumliegen hatte und sich die Nadeln darin besser befestigen lassen. Man kann es aber auch aus 1mm Balsaholz fertigen.
Nun wird der Sitz der Planken geprüft und sobald alles gut sitzt und die Spalten zwischen den Teilen möglichst weg sind, kann man nun von mit Wasserfesten Leim die Teile verkleben. Dazu habe ich den Kleber großzügig aufgetragen und mit einem Stückchen Holz verteilt bzw. in die Spalten zwischen den Planken gedrückt.
Nach dem Leim nach ein paar Stunden ausgehärtet ist, werden die Nadeln und das Klebeband entfernt. Falls was übersteht, ist nun der Moment gekommen es vorsichtig abzuschleifen. Balsaholz lässt sich einfach schleifen und schnell ist zu viel abgeschliffen.
Bugspitze, Schwert und Ruder vom Footy
So langsam nimmt das Boot tatsächlich Form an. Nun wird es Zeit die Bugspitze zu bauen. Dazu mehrere 3mm Balsaholzbrettchen zusammenkleben und anschließend mit 400er Schleifpapier in Form schleifen. Sobald Form der „Nase“ stimmt, kann die angeklebt werden und die restlichen Feinheiten angepasst werden.
Nun widmen wir uns dem Schwer und dem Ruder. Klar ist, dass das Ruder mit dem Heckspiegel abschließen muss, sodass man da schon einen Anhaltspunkt hat, wo das Schwert samt Durchlass hin muss. Beim Schwert hingegen habe ich einfach „fast“ die Mitte gewählt. Der Durchlass vom Schwert ist 14,5cm vom Bug entfernt. Ob das nachher alles gut ist und funktioniert, werden wir auf dem Wasser sehen 😉
Eine genaue Anleitung wie das Schwert samt Ruder befestigt wird, habe ich nicht gefunden und so habe ich einfach zwei kleine Brettchen angepasst und in den Rumpf geklebt. Zwischen den Brettchen geht dann der Schwertkopf durch.
weitere Ressource zur den Footy RC Segelbooten
Im Internet gibt es noch einige Seiten die sich mit den Footy Segelbooten beschäftigen und weitere Pläne anbieten.
Am besten gefällt mir da die Seite der Briten sailfootyuk.com , wo ihr sehr viele Infos über den Bau findet. Eine Klassenseite für Deutschland gibt es auch footy-sailing.de . Weitere Pläne könnt ihr noch auf footy.rcsailing.net finden und im rc-network.de gibt es einen eigenen Bereich für Footy’s
Wer nicht nur gerne ein Footy RC Segelboot selber baut, könnte dies interessieren
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Eine Antwort zu „Footy RC Segelboot selber bauen“
Hey Matthias,
Ich komme aus Güstrow. Hast du zufänoch die Footy da? LG
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