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Bootskauf: Führerscheinfreie Boote
Die-15 ps-regel.
Auf vielen Binnengewässern und entlang der Küste Deutschlands gilt die 15-PS-Regel. Das bedeutet, dass bis zu einer Motorisierung von 15 PS, bzw 7,5 KW bei Elektromotoren kein Sportbootführerschein vorhanden sein muss, um ein Boot zu fahren. Diese Regel gilt bis zu einer Bootslänge von 20 Meter. Einige Reviere, wie der Bodensee, sind von dieser Regelung ausgenommen. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre.
Wo mit bis zu 15 PS führerscheinfrei gefahren werden darf, zeigt unsere Tabelle:
(Verbrennungsmotor) | Motorleistung ≤ 15 PS /7,5 KW f. e-Motoren Länge: 20 m Mindestalter: 16 Jahre nicht gewerblich | Motorleistung ≤ 15 PS /7,5 KW f. e-Motoren Länge: unbegrenzt Mindestalter: 16 Jahre nicht gewerblich |
Bodensee ≤ 6 PS Spree-Oder-Wasserstraße km 14,1-20,7 ≤ 5 PS einzelne Landesgewässer ≤ 5 PS | Motorleistung ≤ 5 PS Alter: unbegrenzt | |
Länge: 15 m Höchstgeschwindigkeit: 12 km/h Personen: 12 Mindestalter: 16 Jahre | k.A. |
Die 15-PS Regel wurde eingeführt, um den Einstieg in den Bootssport wesentlich zu erleichtern und den Wassertourismus zu fördern. Eine informative Broschüre hat der Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V . dazu herausgegeben. (Hier als PDF downloaden)
Hier geht es zum Ratgeber „Einstieg in den Bootsport“ des ADAC
Auch ohne Führerschein informieren!
Auch wer mit Booten unterwegs ist, die führerscheinfrei zu fahren sind, muss sich über die Gegebenheiten und vor allem die Regeln vor Ort informieren und sollte zumindest über praktisches und theoretisches Wissen verfügen. Es gibt auch auf den Wasserstraßen Verkehrsregeln, Beschilderung und Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Die Führerscheinfreiheit befreit nicht von der Informationspflicht. Auch sollte ein aktueller Satz Seekarten oder Binnenrevierkarten an Bord vorhanden sein, bzw. digitale Kartensätze mit Plotterfunktion.
Hinzu kommen die Manöver, wie zum Beispiel Mensch-über-Bord, An- und Ablegen, Aufstoppen und das Schleusen. Reinsetzen und losfahren ist auf dem Wasser kein guter Ratgeber. Aber keine Angst – mit ein wenig Übung ist das sichere Führen von Booten schnell möglich.
Führerscheinfreie Boote
Mit 15 PS lassen sich bereits eine Menge Boote in verschiedensten Ausführungen bewegen. Schlauchboote zum Beispiel erreichen mit einem 15 PS Außenbordmotor bereits hohe Geschwindigkeiten. Aber auch kleine Kajütboote, auf denen sich bereits alles für den Urlaubstörn befindet, wie Pantry (Kochecke), Sanitärbereich, Salon und Kojen, können führerscheinfrei gefahren werden. Motoren bis 15 PS sind in den meisten Fällen Außenborder, es gibt jedoch auch durchaus eingebaute Motoren, auch Diesel, die unterhalb der Grenze liegen. Elektromotoren unterliegen der 7,5 Kw-Regelung.
Auch Segelboote können ohne Sportbootführerschein in vielen Revieren bewegt werden. Segeln ist jedoch komplexer als das reine Motorbootfahren und so sollten Kenntnisse über das Segeln vorhanden sein oder ein entsprechender Kurs belegt werden, bevor es losgeht.
Worauf achten beim Bootskauf?
Beim Kauf von gebrauchten Booten gibt es sehr viel zu beachten. Vor allem der strukturelle Zustand kann optisch gut aussehen, aber im inneren können sich bereits Problemherde wie zum Osmose bei GFK-Rümpfen , Rost bei Stahlbooten oder Holzfäule gebildet haben.
Der Motor sollte einer genaueren prüfung unterzoigen werden. Wie ist der Ölstand? Ist das Öl sauber oder milchig (Anzeichen für Wasser im Öl)? Am besten sollte ein Motor im kalten Zustand probegefahren werden. Auch das Kühlwasser muss in ausreichender Menge aus dem Auslass treten. Ein Indikator für Probleme kann auch die Farbe des Abgases sein – weißer Dampf zeugt oft von Wasser im System, dunkler Rauch von Öl.
Bei einem GFK Boot sollte darauf geachtet werden, dass das Boot möglichst auf der eingezeichneten Wasserlinie schwimmt. Versinkt diese Linie im Wasser, ist das Boot meistens zu schwer beladen – es kann aber auch ein Anzeichen für Feuchtigkeit im Laminat sein, wodurch das Gewicht auch erhöht wird.
Schlauchboote sollten einer genauen Dichtigkeitsprüfung unterzogen werden. Auch der Heckspiegel, an dem der Motor befestigt wird, darf keine Risse oder auffälligen Schadstellen haben.
Wer zum ersten mal ein Boot kauft und keine Kenntnisse hat, sollte ggf. je nach Kaufsumme einen Gutachter bestellen oder jemanden mitnehmen, der sich mit der Materie auskennt.
Wichtig: Alle Dokumente prüfen und abgleichen, wie zum Beispiel die Motornummer und andere Seriennummern.
Wird das Boot bei einem Händler gekauft, gilt die neue Gewährleistungsregelung. Für den Kauf von privaten Anbietern haben wir einen Muster-Kaufvertrag zum Download.
Elektroboot ©torqeedo
Aktueller gebrauchtmarkt.
Seit der 15 PS Regelung ist die Zahl führerscheinfreier Boote stetig gestiegen. Daher finden sich auch auf dem Gebrauchtmarkt immer wieder viele und gute Angebote für den Einstieg in den Bootsport.
- Hier geht es zur Bootsbörse mit aktuellen Angeboten von gebrauchten Motor- und Segelbooten
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Test : Was geht mit 15 PS - Vier kleine Boote im Vergleich
Dieter Wanke
· 24.08.2024
Kleiner Kabinenkreuzer
Die komfortable, der raumzwerg, leichtgewicht.
Einsteiger haben es in keiner Disziplin leicht. Wer ein Boot kaufen möchte und noch keine Erfahrung hat, wird sich mit der Entscheidung schwer tun. Die Ansprüche unterscheiden sich, das Angebot ist gewaltig und der praktische Nutzen verschiedener Boote liegt oft meilenweit auseinander.
Deshalb haben wir mit vier sehr unterschiedlichen Bootstypen geprüft, was mit dem 15-PS-Limit ohne Führerschein so geht. Vielen mag zunächst ein Schlauchboot in den Sinn kommen. Das ist leicht zu verstauen, transportabel und erfüllt den Zweck, Spaß auf dem Wasser zu haben.
Diese Kategorie deckt das Mercury 320 Sport Enduro ab. Wer mehr Komfort will und ein kompaktes Sportboot für den Familienspaß oder zum Angeln sucht, der kann bei einem kleinen Konsolenboot, wie der Quicksilver Activ 455 Open, fündig werden.
Wer sogar über mehrtägige Touren zur intensiven Erkundung eines Reviers nachdenkt, der braucht eine Kabine, wie sie beispielsweise in der Galia 485 Cruiser vorhanden ist. Mehr Platz und Komfort bieten größere Modelle, wie der Bowrider Galia 570 Open, den es auch in einer Version mit Kabine gibt.
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Galia 485 Cruiser : Vier Personen und ein Bett
Die kompakte Galia 485 Cruiser hat für ein Einsteigerboot viel zu bieten. Der knapp fünf Meter lange Mini-Kabinenkreuzer ist für vier Personen und küstennahe Gewässer zugelassen. Fahrfertig mit dem Suzuki DF 15 ist er ab 14 465 Euro zu haben.
Das Boot eignet sich für kleine Familien oder für Angler, die überwiegend Tagesausflüge planen. Mit dem Testmotor wiegt die Galia gut 700 kg und ist mit fast jedem PKW trailerbar.
Sitzplätze für die Crew gibt es in ausreichender Anzahl im 1,58 x 1,44 Meter großen Cockpit. Auf der Rückbank sitzen problemlos drei Personen. Dazu kommen die Sitze für den Rundergänger und einen Beifahrer, die nach hinten gedreht werden können und dann gemeinsam mit der Rückbank eine kleine Sitzgruppe bilden.
Wer noch den Tisch aus dem Zubehör bestellt, kann im Cockpit also gesellige Runden mit Freunden oder der Familie auf dem Wasser genießen. Familienfreundlich ist das Boot auch durch die relativ hohen Seitenwände, die kleineren Kindern einen guten Schutz bieten. Zum Vordeck führt ein kleines Gangbord an der Backbordseite.
Eine transparente Schiebetür gibt den Weg in die Kabine frei. Die nur 1,75 Meter lange und bis zu 1,45 Meter breite, zum Bug spitz zulaufende Liegefläche ist für größere Zeitgenossen zwar etwas kurz, eignet sich bei entsprechender Körpergröße aber durchaus zum Übernachten für zwei Personen.
Sogar eine Chemietoilette kann im Zubehör bestellt werden. Wer das Einlegeteil entfernt, bekommt eine kleine U-förmige Sitzgruppe, die bei schlechtem Wetter als Rückzugsraum dient. Wie fast alle Kandidaten, ist das Boot mit dem führerscheinfreien Suzuki DF 15 untermotorisiert und kommt nicht ins Gleiten.
Der Motor dreht mit dem Serienpropeller nicht aus, hier kann optimiert werden. Auch mit der gemessenen Höchstgeschwindigkeit von 6,3 kn (11,7 km/h) lässt sich das Bootfahren aber genießen. Wer an längeren Touren interessiert ist,
wird sich über den fest eingebauten 60-Liter-Alutank freuen, denn der erlaubt mit dem sparsamen Antrieb Reichweiten bis 232 Kilometer.
Dabei muss die Drehzahl zwar auf 3500 Umdrehungen reduziert werden, aber das mindert den Geräuschpegel spürbar und man ist auch nicht viel langsamer. Bei Vollgas schiebt der Rumpf der Galia eine ziemliche Bugwelle vor sich her und mit einem spürbaren Gieren um die Längsachse muss man leben.
Langsames Manövrieren gelang fast auf der Stelle. Wer irgendwann mehr will, kann ja immer noch den Führerschein machen und das Boot dann mit bis zu 66 kW (60 PS) motorisieren.
Galia 570 Open : Ein Boot für bis zu acht Personen mit zwei Sitzgruppen, zwei Sonnenliegen und einem Stauraum
Die 5,70 Meter lange Galia 570 Open dürfte Eignern mit größerem Platzbedarf gut gefallen, denn auf dem Boot können sich im Binnenrevier bis zu acht Personen tummeln, an der Küste sind es nur sechs.
Mit dem montierten Suzuki DF 15 steht das Boot ab 18 620 Euro beim Händler und wiegt insgesamt unter 1200 Kilogramm, ist also ebenfalls noch mit einem Mittelklasse-PKW und Führerscheinklasse B zu ziehen.
Bei einem Bowrider werden statt eines geschlossenen Vordecks im Bug Sitzflächen eingebaut, das sorgt für mehr Platz an Deck.
Bei der Galia 570 Open kann der gewonnene Raum nach entsprechenden Umbauten variabel genutzt werden. Ent- weder entsteht – durch einen Tisch ergänzt – hier eine große Sitzgruppe oder aber eine 1,75 Meter lange und ebenso breite Sonnenliege für zwei Personen.
Wer gern in der Sonne liegt, hat hier also wesentlich mehr Platz, als auf kleineren Booten, die solche Liegeflächen aufgrund ihrer Abmessungen meist gar nicht bieten können. Durch die asymmetrisch platzierte Konsole entsteht ein breiter Durchgang an Backbord, der Bug und Cockpit verbindet.
Hier gibt es zwei drehbare Sitze für den Fahrer sowie einen Beifahrer und eine gepolsterte Rückbank für drei Personen, die mit dem Tisch dann zur zweiten Sitzgruppe wird. Nach entsprechendem Umbau entsteht auch hier eine Sonnenliege.
Eine Mini-Kabine gibt es unter der Konsole auch noch. Die ist eher als Stauraum zu betrachten, denn zum Übernachten ist sie viel zu eng. Gepolsterte Sitzflächen und die Möglichkeit, eine Toilette zu installieren, gibt es aber auch.
Dass ein so geräumiges und nicht gerade leichtes Boot mit dem kleinen Antrieb ins Gleiten kommt, war nicht zu erwarten. Die alte Regel, dass Länge läuft, hat sich aber auch hier bewahrheitet, denn mit 6,6 kn (12,2 km/h) war das Boot einen Hauch schneller, als die kleine Schwester mit Kabine.
Da der Antrieb den Rumpf keineswegs fordert, war ein tadelloses Fahrverhalten keine Überraschung.
Auch hier bieten hohe Bordwände den jüngsten Familienmitgliedern ein hohes Sicherheitsniveau. Der Verbrauch liegt auf ähnlichem Niveau wie bei der kleineren Galia. Der 150-Liter-Tank ermöglicht allerdings enorme Reichweiten. Bei rund 10 km/h sind mit zwei Litern pro Stunde locker 500 Kilometer drin, wenn man sich mit etwas langsamerer Gangart begnügt, knackt man sogar die 600-Kilometer-Marke.
Wer ein führerscheinfreies Tourenboot mit Übernachtungsmöglichkeit sucht, sollte sich mal die fast baugleiche Sundeck-Version ansehen. Auch die Galia 570 Open kann nach dem Erlangen eines Führerscheins natürlich mit einem deutlich stärkeren Motor nachgerüstet werden.
Antrie- be bis 111 kW (150 PS) lassen sich anflanschen und versprechen dann enormen Fahrspaß. Eine Reichweitenkönigin, wie sie es mit dem Suzuki DF 15 ist, wird sie dann allerdings nicht mehr sein.
Quicksilver Activ 455 Open : Die kompakte mit Platz
Mit einer Länge von 4,54 Metern ist sie die kleinste und mit einem Leergewicht von nur 401 Kilogramm die leichteste Vertreterin unter unserer Auswahl an GFK-Booten. Mit Kabine ist sie auch zu haben. Durch die geringe Breite von 1,85 Meter ist sie im Stand etwas wackelig.
Die Konsolenversion hat viel Platz. Den können fünf Personen sowohl im Binnenbereich, als auch bei der Küstenfahrt genießen. Mit dem montierten Mercury F15 steht der kleine Wasserflitzer schon ab 13 150 Euro beim Händler. Das Leichtgewicht lässt sich problemlos auf ungebremsten Bootsanhängern an seinen Einsatzort ziehen.
Im Heck der kleinen Quicksilver gibt es neben dem Motor kleine Trittflächen, die als Badeplattform sehr nützlich sind und den Weg zur Badeleiter erleichtern. Davor befindet sich eine Sitzbank für drei Personen und die Konsole an der Steuerbordseite.
Eine Windschutzscheibe mit stabilem Haltegriff schützt auch hier vor Fahrwind. Ein breiter Durchgang an Backbord führt zum Vorschiff, wo weitere Sitzplätze vorhanden sind. Auch hier lässt sich durch entsprechenden Umbau eine 1,70 Meter lange und 1,35 Meter breite Sonnenliege installieren.
Kinder sind durch die hohe Bordwand ebenfalls sicher unterwegs. Wem der Platz genügt und wer auf Kabinen oder Toiletten verzichten kann, der wird bei minimaler Zuladung schon mit etwas Fahrspaß belohnt. Das Fahrverhalten ist tadellos und das Leichtgewicht ist mit 9,8 kn (18,1 km/h) die schnellste unter den GFK- Konstruktionen.
Unter gleichen Bedingungen mit zwei Personen an Bord, konnte aber auch hier die Gleitfahrt nicht ganz erreicht werden. Mit einer Person an Bord kam sie dann sogar ins Gleiten. Wer sich mit knapp 10 km/h begnügt, ist sehr spar- sam und leise unterwegs. Da es keinen Einbautank gibt, muss man auf den serienmäßigen 25-Liter-Außenbordertank zurückgreifen, der aber immer noch für Reichweiten über 100 km sorgt.
Mercury 320 Sport Enduro : Fun aus dem Kofferraum
Ein kompaktes Schlauchboot ist der einfachste und bezahlbarste Weg zum Spaß auf dem Wasser. Zusammen mit dem Mercury F15 ist die Kombination ab 4443 Euro zu haben und für bis zu fünf Personen im Küstenrevier zugelassen. Allerdings geht es bei voller Belegung sehr eng zu.
Durch die Bauart lässt sich ein Schlauchboot bestens verstauen und transportieren. Eine Garage oder ein Keller reicht zur Lagerung und es passt in den Kofferraum eines Kombis. Bei den 62 Kilogramm, die das 320 Sport Enduro auf die Waage bringt, sollten aber mindestens zwei Personen zupacken. Beim Motor sieht das nicht anders aus.
Natürlich bietet das Leichtgewicht auch den größten Fahrspaß und erreicht mit 19,8 kn (36,7 km/h) eine fast atemberaubende Geschwindigkeit.
Unerfahrene sollten durchaus Vorsicht walten lassen, denn die Beschleunigung mit dem Mercury F15 ist bei geringer Zuladung schon rasant. Groß ausbaufähig ist ein Schlauchboot dieser Klasse natürlich nicht und mit der Testmotorisierung ist das Limit auch schon fast erreicht.
Sehr komfortabel ist der schnelle Ritt auf so einem Flitzer natürlich nicht und langstreckentauglich ist ein so kleines Schlauchboot auch nicht. Komfortsteigerungen sind bestenfalls mit einer größeren Version oder einer Festrumpf-Variante möglich, die dann aber nicht mehr so transportabel und kompakt sind und auch zu einer ganz anderen Gewichts- und Preiskategorie gehören.