Restaurieren - Was geht?
· 01.05.2018
Das Renovieren älterer Boote, neudeutsch auch "Refit" genannt, steht derzeit bei vielen Eignern hoch im Kurs. Der aktuelle Gebrauchtbootmarkt bietet Schnäppchenjägern gute Chancen, ehemals hoch gehandelte Qualitätsboote für eine "schmale Mark" zu ergattern. Da wechselt ein renovierungsbedürftiger 30-Fuß-Motorkreuzer namhafter Abstammung schnell mal für unter 20 000 Euro seinen Besitzer, und bei offenen Sportbooten gibt’s 90er-Jahre-Modelle oft schon für weniger als 5000 Taler.
Doch mit der Anschaffung allein ist es meist nicht getan. Je nach Alter und Zustand muss mehr oder weniger Hand angelegt werden. Für uns Grund genug, ein neues Refit-Projekt in Angriff zu nehmen, und ein altes Boot von Grund auf zu überholen.
Fündig wurden wir bei Gründl-Bootsimport Gründl-Bootsimport in Bönningstedt nördlich von Hamburg: Eine 20er Wellcraft Cuddy-Cabin aus den frühen 90ern fristete dort ihr tristes Gebrauchtboot-Dasein, bis wir sie entdeckten. Am Beispiel dieses Durchschnittsbootes wollen wir zeigen, was sich aus vermeintlichen "Seelenverkäufern" noch machen lässt. Anders als bei vorangegangenen Do-It-Yourself-Projekten, bei denen es hauptsächlich darum ging, das Boot möglichst preiswert wieder aufs Wasser zu bekommen, arbeiten wir diesmal mit namhaften Firmen aus der Refit-Szene zusammen, um die Möglichkeiten professioneller Anbieter zu zeigen und daraus Tipps und Tricks für die Selbermacher abzuleiten.
Mit dabei sind unter anderem M. und H. von der Linden , die Wrede-Werft , Furuno , Yachticon , Rüegg , Rupes , Van Claes , Aqua Signal und Volvo Penta , um nur einige zu nennen – weitere Partner, insbesondere aus den Bereichen Verdeck und Polsterarbeiten, sind herzlich eingeladen. Auf dem Renovierungsprogramm stehen neben den klassischen Refit-Arbeiten, wie technischen Reparaturen oder Neulack, auch Umbaumaßnahmen im Innen- und Kabinenbereich, eine komplette Neu-Polsterung, ein Repowering, Fenster, Luken, Decksbeläge, Elektrik und Elektronik sowie nicht zuletzt ein neuer zeitgemäßer Trailer.
Jedes Gewerk wird dabei ausführlich in allen Einzelschritten per Video- und Fotodokumentation festgehalten und unseren Lesern, also Ihnen, in Form einer Refit-Serie sowie einer DIY-Videoserie gezeigt. So kann sich jeder das für ihn interessanteste Einzelthema gezielt herauspicken. Natürlich werden wir Ihnen das Boot, beziehungsweise die verschiedenen Ausbaustufen, auf den wichtigsten Wassersport-Messen zeigen und laden Sie schon heute herzlich ein.
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Alles für die Wartung Deines Bootes
Tipp 1: Polster tauschen
Kleine Änderung - grosse Wirkung: Das Auswechseln der Polsterstoffe verleiht dem Wohnraum des Bootes eine ganz neue Optik. Ältere Polsterstoffe sind zwar meist schmutzunempfindlich, aber wirken oftmals dunkel und trist. Um den Keller-Charme loszuwerden, empfiehlt es sich, sämtliche Polsterungen neu zu beziehen und ein Muster zu wählen, welches einen hohen Anteil an hellen Farben enthält. Besonders aktuell derzeit sind gestreifte oder karierte Textilien. Im Aussenbereich bewirkst Du mit neuen Rückenpolstern und Sitzpolstern einen modernen Look.
Tipp 2: Neuer Boden - neuer Look
Auch alte Auslegeware sorgt in vielen Booten für eine veraltete Gesamtoptik und modrigen Geruch. Auch wenn diese Aufgabe arbeitsintensiv und zeitaufwendig ist, lohnt es sich, den Teppich vollständig zu entfernen, den Boden zu schleifen und anschliessend hell zu streichen. Das Ergebnis ist ein offener, heller wirkendender Raum und ein pflegeleichter Boden.
Tipp 3: Innenverkleidung - Wände restaurieren
Dein Boot verfügt über eine altmodische, dunkle Holzverkleidung im Bug? Es kann sich lohnen, die Wände zu schleifen, zu lasieren und anschliessend weiss zu streichen. So erscheinen die Räume wesentlich heller und zeitgemässer. Beim Schleifen empfehlen wir Schleifer in verschiedenen Grössen so wie Schmirgelpapier zum Schleifen von schwer zugänglichen Ecken. Zum anschliessenden Streichen im Bug kannst du eine Stirnlampe verwenden, um stets für ausreichende Arbeitsbelichtung zu sorgen. Ein Farbroller macht das Streichen deutlich leichter. Geschliffene Holzflächen, welche ihre natürliche Optik behalten sollen, brauchen eine neue Lasur.
Tipp : Achte unbedingt darauf, dass die Oberflächen vor dem Anstrich gründlich abgeschliffen sind. Ist an manchen Stellen noch alte Farbe oder Lasur vorhanden, wird der neue Anstrich vom Holz sichtbar schlechter angenommen.
Tipp 4: Gelcoat polieren
Boote aus GFK verlieren mit den Jahren ihren ursprünglichen Glanz. Mit einer Politur wird das Gelcoat wieder glatt geschliffen und glänzt am Ende wie neu. Das funktioniert natürlich nur, solang die Schichtstärke des Gelcoats nicht vollständig abgetragen ist. Glätte als Erstes die poröse Oberfläche mithilfe eins Exzenterschleifers. Bewege die Maschine dabei sachte und mit wenig Druck. Als Nächstes die Politur mit einem Schwamm dünn auftragen. Am besten immer abschnittsweise arbeiten. Verwende einen Gelcoat-Filler, um kleine Kratzer und Löcher zu füllen. Anschliessed eine Poliermaschine verwenden, um die Politur einzuarbeiten. Den letzten weissen Film manuell mit einem Baumwolltuch wegpolieren. Abschliessend die Oberfläche einwachsen, um diese zu versiegeln.
Tipp 5: Unterwasserbereich pflegen
Oben hui, unten pfui? Das können wir uns bei Booten leider nicht erlauben. Denn die Instandhaltung des Unterwasserbereichs eines Bootes ist mindestes genauso wichtig wie Einrichtung und Deck. Der Unterwasserbereich sollte im Rahmen einer Bootsrestauration genau inspiziert werden. Haben sich alte Antifoulingschichten zu gross aufgebaut oder kommen Abplatzungen vor, sollte der gesamte Altanstrich entfernt werden. Im besten Fall ist das Antifouling noch in gutem Zustand und muss nur angeschliffen und gereinigt werden.
Tipp 6: Mast modernisieren
Verfügt dein Boot über einen Mast, sollten auch dort unbedingt alle Elektroinstallationen überprüft und gegebenenfalls modernisiert werden. Neue Lampen (bevorzugt LED) rücken das Boot in ganz neues Licht. In der Regel kannst Du auf bereits bestehende elektronische Leitungen zurückgreifen, um neue zu verlegen, indem das neue Kabel einfach ans Ende eines alten angebunden und durch den Mast durchgezogen wird. Muss ein komplett neues Kabel eingezogen werden, hilft ein simpler Trick: Binde ein Metallstück an ein Seil und verwende einen starken Magneten, um dieses entsprechend durch den Mast durchzuführen. (Dazu vorher an benötigter Stelle ein Loch durchbohren.)
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